Rhein-Sieg-Kreis – Einmal im Jahr halten die Schulsanitäter des DRK Landesverband Nordrhein einen vom Jugendrotkreuz veranstalteten Wettbewerb ab, den »regionalen Schulsanitag«. Am 12. Oktober trafen die Sanis von 16 Schulen in Mönchengladbach im Stiftischen Humanistichen Gymnasium aufeinander, um den besten Schulsanitätsdienst unter sich zu ermitteln.
Die jungen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I wurden unter realistischen Bedingungen sowohl in Bereichen der Ersten Hilfe, als auch in Teamwork, Organisationsfähigkeit und Kreativität geprüft. Sie mussten unter anderem auf einen Autounfall adäquat reagieren, hysterisches Lehrpersonal beruhigen und Wunden versorgen. Aber auch Themen der Öffentlichkeitsarbeit gehörten zum Wettbewerb: eine aussagekräftige Audiobotschaft für Werbezwecke des JRK musste konzipiert und produziert werden. Strategisches und organisatorisches Denken war gefragt, als die Entwicklung eines Konzeptes für ein Haus der Zukunft gefordert war.
Mit weitem Abstand gewann der Schulsanitätsdienst des Bodelschwingh-Gymnasiums aus Windeck-Herchen unter der Leitung von Marvin Würtz vom DRK Ortsverein Windeck e.V. den Wettbewerb. Sie haben sich damit für den Landeswettbewerb des JRK qualifiziert.
Auch der zweite Platz ging in den Rhein-Sieg-Kreis: das Schulzentrum Neuenhof aus Siegburg, bestehend aus der Gemeinschaftshauptschule Neuenhof und der Alexander-von-Humboldt-Realschule, folgte mit 17 Punkten Abstand.
Der JRK-Schulsanitätsdienst ist ein Beispiel für die gelungene Kooperation von Jugendarbeit und Schule. Die Schülergruppen werden jahrgangsübergreifend ab der Klasse 7 durch einen Mitarbeiter des Roten Kreuzes, einen Betreuungslehrers oder Schulsozialarbeiter in Erster Hilfe ausgebildet. Interessierte Schüler bilden anschließend unter Begleitung eines Lehrers die Gruppe der Schulsanitäter. Sie verwalten, warten und ergänzen das Sanitätsmaterial an der Schule und geben Sicherheit bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und im Schulalltag. Es gibt statistische Auswertungen darüber, dass an Schulen mit einem aktiven Schulsanitätsdienst bedeutend weniger Einsätze von Rettungswagen erforderlich sind. Derzeit gibt es ca. 400 JRK-Schulsanitätsdienste in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf.
Wie wichtig die Erste Hilfe durch Schulsanitäter sein kann, zeigte der vielbeachtete Fall eines elfjährigen Schülers aus Hennef im Januar diesen Jahres. Der herzkranke Schüler brach plötzlich auf dem Soccer-Platz seiner Schule bewusstlos zusammen. Durch Hilferufe wurde eine sechzehnjährige Schulsanitäterin darauf aufmerksam. Nachdem sie weder Puls noch Atmung feststellen konnte, reanimierte sie den Jungen fachgerecht bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Er überlebte den Herzstillstand ohne neurologische Schäden.
(Text & Bild: Walter Keuthage)
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