Die Situation rund um die Ansiedlung des Wolfes im Rhein-Sieg-Kreis nimmt durch den neuen Leitwolf GW1896 des bis vor etwa einem Jahr weitgehend unauffälligem Leuscheider Rudels immer
dramatischere Züge an. Der Problemwolf und sein Rudel sind bisher für über 50 Risse verantwortlich, bei denen über 100 Weidetiere getötet worden sind. Das zwingt immer mehr Tierhalterinnen
und Tierhalter dazu, ihre Tierhaltung deutlich um- oder sogar einzustellen. Durch die Grenzlage
zum benachbarten Rheinland-Pfalz werden die Risse dabei nicht vollständig erfasst. Denn: Jedes
Bundesland betrachtet die Fälle isoliert für sich.
„Nicht zuletzt aufgrund der stark gestiegenen Fallzahlen, für die nur ein einziges Tier und sein Rudel verantwortlich ist, muss gehandelt werden!“, fordert Monika Grünewald, Sprecherin der CDUKreistagsfraktion im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Landwirtschaft. „Mit jedem weiteren
gerissenen Tier gehen Existenzen und emotionale Werte verloren. Viele Tierhalterinnen und Tierhalter im Rhein-Sieg-Kreis sind am Ende ihrer Kräfte.“
Die Kreistagsfraktionen von CDU und GRÜNEN fordern das Land NRW deshalb in einer gemeinsamen Resolution in acht Punkten zum Handeln auf: So sollen unter anderem die bislang unabhängigen Wolfsberaterinnen und Wolfsberater durch hauptamtliche ersetzt werden. Es ist geplant,
das Verfahren rund um die Probenentnahme nach Rissereignissen deutlich zu beschleunigen und
zu verbessern.
Auf Wunsch der Kreistagskoalition soll die allgemeine finanzielle Unterstützung des Landes zum
Schutz der Weidetiere deutlich ausgeweitet werden. Dies gilt etwa für die Anschaffung von Herdenschutzhunden sowie den Aufbau von Herdenschutzzäunen. Förderanträge sollen zudem vereinfacht und beschleunigt sowie länderübergreifende Kooperationen eingegangen werden.
Abschließend fordern die Kreistagsfraktionen das Land auf, Überlegungen für eine maßvolle Begrenzung der Wolfspopulation einzuleiten. „Hier muss das Land NRW seiner Verantwortung gerecht werden und seine Position zum Wolf überdenken. Weidetierhaltung muss auch mit Wölfen in NRW möglich bleiben“, fasst Lisa Anschütz, Sprecherin der Fraktion DIE GRÜNEN, zusammen.
(Text: GRÜNE/CDU Rhein-Sieg)
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