Spricht man im Rheinland und so auch in der Siegtalgemeinde Windeck von der Mundart und der Muttersprache, so ist damit in erster Linie das Kölsch gemeint. Hier und da gibt es in den Orten abgewandelte Varianten innerhalb des sogenannten Mittelfränkischen. Eine Freude ist es auch für einen „Immi“ d.h. Zugezogene wenn man sich in Windeck mit Einheimischen in seiner eigenen artverwandten Mundart unterhalten kann.
Auch ein Lied aus seiner Jugendzeit kommt wieder in die Erinnerung, das auch im Windecker Ländchen bekannt ist: „In de Kayjass Nr. Null“ , ursprünglich von den Drei Laachduve (Lachtauben) gesungen. Es erinnert an den Lehrer Heinrich Welsch, der am 7.6.1935 und damit vor fast 80 Jahren in Köln verstorben ist und gemäß dem Lied ein unverfälschtes Kölsch gesprochen hat. Welsch hat sich zu Lebenszeiten für benachteiligte Arbeiterkinder eingesetzt. Seit 2004 gibt es auch den von der Kölner Sektion für Deutsche Sprache verliehenen Heinrich Welsch Preis. Einer der Preisträger sind übrigens die Höhner, die in Deutschland den Kölschen Dialekt bekannt und beliebt gemacht haben.
Auch in dem Seniorenzentrum St. Josef in Dattenfeld war jetzt Kölsch ein Thema und das beim Essen, Trinken und der Musik. Unter dem Motto “Mir sinn Kölle“ waren die Bewohner zu einem besonderen Dinnerabend eingeladen. Reimund Becker und Andrea Aberfeld vom Sozialen Dienst hatten eine Idee in die Tat umgesetzt und diese mit Patrick Schmidt und Nicole Übelgen und dem Küchenteam umgesetzt. Sie wurden dabei von weiteren Mitarbeiterinnen und Pflegekräften unterstützt. Die Dinnertische waren frühlingshaft dekoriert und Kerzen sorgten für ein festliches Flair.
Auch Günther Lutz, Vorsitzender des Fördervereins besuchte die Veranstaltung. Alle Gäste wurden von Reinmund Becker begrüßt. Auf der Menükarte des Galadinners standen wohlschmeckende Reibekuchen (Rievkooche) mit Matjestartar, Ritterschinken mit Spaltkartoffeln, Feldsalat mit Speckdressing und als kulinarischer und Schlusspunkt gab es Geeiste Himbeeren. Und wie es zu einem Kölschen-Dinnerabend gehört, wurde auch ein frisch gezapftes Kölsch gezapft. Den Fassanstich nahm Heimleiter Friedbert Röhrig vor. Auch für die Ohren wurde etwas geboten. Eine Garantie für Stimmung können bereits seit einem Vierteljahrhundert die Hobby Hoppy Sänger aus Hoppengarten geben. Sie unterhielten zwischen den Dinnergängen mit kölschen Leedcher von Willi Ostermann, Bläck Fööss und Höhnern. Gut an kam auch der Duo-Gesangsvortrag von Heimleiter Friedbert Röhrig und Musikus Markus Wolter, der dazu Akkordeon spielte . Beide präsentierten das Lied „Kölsch kann mer nit noor schwade…..“ von Wolfgang Lüderitz. Die Bewohner konnten bei den Liedern mitklatschen, Schunkeln und Mitsingen. Das kölsche Galadinner war ein rundum gelungener Spätnachmittag bis in den Abend, der den Beifall aller fand. Herzlichen Dank an alle, die zum guten Gelingen beigetragen haben.
(Text & Bild: Erwin Höller)
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