SPD Ratsfraktion gegen Erweiterung des Steinbruches in Imhausen
Geplante Erweiterung – Quelle: Google Maps
Wie schon des Öfteren berichtet, hat die Basalt AG mit Firmensitz in Linz die Erweiterung des Steinbruches in Imhausen beim Amt „für technischen Umweltschutz“ der Kreisverwaltung eingereicht. Ein Genehmigungsverfahren wurde eingeleitet, in welchem alle betroffen Träger einbezogen werden. In der Zwischenzeit häufen sich aber die Aktivitäten der Basalt AG in und um den Bereich des Steinbruches.
Aus aktuellem Anlass wenden wir uns daher an den Rat der Gemeinde Windeck, mit der Bitte, der Rat der Gemeinde Windeck möge eine Resolution an die Genehmigungsbehörde des Rhein-Sieg-Kreises gegen die Erweiterung des Steinbruches in Imhausen verabschieden.
Wir begründen dies wie folgt:
In den vergangenen Wochen sind zunehmend Beschwerden von betroffenen Bürgern über die verstärkte Intensität der Sprengungen gemeldet worden. Die Wirkung der Sprengungen äußert sich in starken Erschütterungen im gesamten Ortsbereich. Dies führte zu einer spontanen Unterschriftenliste von 74 Bürgern, die im Kreishaus abgegeben und in der Presse sowie im Lokalradio Bonn – Rhein/Sieg öffentlich gemacht wurde. Dies dokumentiert die Sorge und Ängste der Bürger um die Sicherheit ihres Eigentums.
Die Gebäude von betroffenen Bürgern weisen seit Jahrzehnten Risse auf, die den Sprengungen zuzuordnen sind. Es ist muss angenommen werden, dass sich durch die Erweiterung – der Steinbruch rückt ca. 60m näher an den Ort – diese Schäden vergrößern. Der Wert der Gebäude wird vermindert. Ein Verkauf von Wohneigentum ohne erheblichen Preisnachlass ist in dem betroffenen Wohngebiet nicht mehr möglich.
Das „Naherholungsgebiet Eichholz“ wird durch die Erweiterung des Steinbruches komplett zerstört. Seit Jahren wird schon von den Anwohnern ein Rückgang des heimischen Wildbestandes in diesem Gebiet beobachtet.
Die Belastung des angrenzenden Wohngebietes durch Lärm und Schmutz wird sich erhöhen. Bei entsprechender Windrichtung ist schon heute der Lärm der Abräum- und Brechgeräte im oberen Teil des Wohngebietes deutlich zu vernehmen.
Aus dem Wasserspeicher des Wasserwerkvereins Geilhausen, welcher unmittelbar an den Steinbruch grenzt und durch die Intensität der Sprengungen gefährdet sein könnte, werden Teile des Gemeindegebietes mit Trink-, Brauch- und Löschwasser versorgt. Der Wasserspeicher dient der Notfallversorgung der Gemeinde für den Katastrophenfall. Durch die Erweiterung wird hier ein unnötiges Risiko eingegangen, was sich ökonomisch nicht begründen lässt.
Einen weiteren Gefahrenpunkt bildet die im Abstand von ca.100m zu der Erweiterung verlaufende Gasversorgungsleitung. Welche Auswirkungen bei einem Störfall (Sprengungen) auftreten könnten, lässt sich nur erahnen.
Die Erweiterung des Steinbruches erhöht über weitere Jahre die alltägliche Lärm- und Abgasbelastung für die Bürger. Es werden dann zukünftig aus den noch genehmigten 1,3 Mio. Tonnen Grauwacke zusätzlich 2 Mio. Tonnen Grauwacke abgebaut und über unsere Straßen und Brücken befördert. Die Bürger der Ortschaften Irsen, Ehrenhausen, Imhausen und Wiedenhof werden schon heute extrem durch Schwerlastverkehr mit Lärm und Abgasen belastet. Diese Belastung steht in keinem Verhältnis zum ökonomischen Nutzen.
Ein Wirtschaftsfaktor oder ein bedeutender Arbeitgeber für die Gemeinde Windeck ist der Steinbruchbetrieb nicht. Dazu kommt noch, dass der Firmensitz der Basalt AG sich nicht auf Gemeinde- Kreis- oder Landesgebiet befindet. Dadurch entfallen für die Gemeinde entsprechende Steuereinnahmen. Im Gegenteil, die erheblichen Belastungen der gemeindlichen, kreis- und landeseigenen Straßen durch den Schwerlastverkehr führen zu Überbeanspruchung und Zerstörung der Fahrbahnen. Ein Beispiel ist hierbei der Zustand der Siegbrücke in Imhausen zur Anbindung an die Bundesstraße B256. Die Instandsetzungskosten müssen von Gemeinde, Kreis und Land NRW getragen werden.
Die SPD-Windeck bittet alle Fraktionen im Rat der Gemeinde Windeck, eine einstimmige Resolution gegen die Erweiterung des Steinbruches in Windeck zu verabschieden. Wir halten es für angebracht, diese Resolution der Genehmigungsbehörde rechtzeitig vor Abschluss des Genehmigungsverfahrens vorzulegen, damit diese unsere Bedenken und Einwände in ihrer Entscheidung aufnehmen kann. Unser Kreistagsabgeordneter, Udo Scharnhorst, wird diese Resolution ausdrücklich im Kreis unterstützen.