Spass an der Freud wird den Bewohnern im Seniorenzentrum St. Josef in Dattenfeld besonders auch in den närrischen Tagen geboten. Damit wird gezeigt, dass sie noch mitten im Leben und nicht am Rand stehen. Die Liebe zum Karneval kommt bekanntlich „vun Hätzen“ und geht im Alter nicht verloren. In plakativen Einladungen zu Veranstaltungen steht schon mal dahingeschrieben: für Gäste von 9 – 99 Jahren.
Unweit des Siegtaldoms war das wörtlich zu nehmen, denn Margarethe Kindermann ist 101 Jahre alt. Die Heimbewohnerin ist noch rüstig und freute sich über den Sessionsorden von St. Josef und auch über die Tafel Schokolade, die das Kinderprinzenpaar aus Dattenfeld, Prinz Alexander II. (Stanik) und Prinzessin Caroline I. (Keller) beim Besuch an die Senioren verschenkte. Beim Seniorenkarneval hatten Heimleiter Friedbert Röhrig, wie„ Sitzungspräsident“ Reimund Becker mit Lederhose und die Assistentinnen Andrea Aberfeld und Nicole Bernabei vom Sozialen Dienst wechselnde Rollen. Musikalisch wurde das Programm von den Paniksängern mit nur einem Herbert eröffnet. Sie verbreiteten kölsche Tön zum Klatschen und Schunkeln. Die Genesungswünsche aus der Seniorensitzung an Herbert Hornig haben geholfen, denn am Karnevalssonntag war der bekannte Dattenfelder Kirchenmusikus beim Kinder- und Familiengottesdienst an St. Laurentius wieder aktiv dabei. Die Tanzgruppen Knubbel 1 der KG Schladern, die Höppemötzjer, Burgmäuse, Stadtsoldaten Eitorf und Närrische Brückenwache Alzenbach zeigten nicht nur „Hacke, Spitze, hoch..“..sondern wunderbar einstudierte Tanz-Choreografie. Dabei meisterten sie auch bei Hebefiguren Anforderungen durch die Deckenhöhe im „Cafeteria-Gürzenich“. Im rockigen „Paradiesvogel-Outfit“ zeigten sich die Flashlights aus Schladern. Ihre Showtänze zu fetziger Musik von Brings und ACDC war auch für Senioren nicht zu stressig. Das Kinderprinzenpaar aus Dattenfeld präsentierte mit Gefolge das Mottolied ihrer Session. Am Auftritt der kleinen Närrinnen und Narren freuen sich alle Heimbewohner in jedem Jahr besonders. Jecke Blumengrüße für die Senioren gab es mit „Tulpen aus Amsterdam“ verteilt durch das Windecker Dreigestirn aus Herchen. Die Adjutanten Horst Vogel und Ralf Schlimm stellten Prinz Peter III (Graß), Bauer Thomas (Vogel) und ihre Lieblichkeit, Jungfrau Ute (Vogel) vor. Zur Freude aller stimmte das Gefolge spontan das Volkslied „Alle Vögel sind schon da….“ an. Danach begeisterte das Dreigestirn mit seinem Motto „20 Jahre Karneval – wir Herchener feiern überall…“ Dabei zeigte Prinz Peter auch seine roten Karnevals-Spezial-Schuhe und die Karnevalisten intonierten „Und hat rote Schuhe an…..“ inzwischen ein Ohrwurm an der Sieg. Die Herchener sind in diesem Fasteleer besonders jut drop.
Andrea Aberfeld mit roten Socken als Handschuhen hatte auch an die Gesundheit von Dreigestirn und Gefolge gedacht. Für die Hoheiten gab es Apfelsinen mit roten Pappschuhen und für alle eine Kiste mit Apfelsinen. Und da Prinzessin Ute bekanntlich gerne „Muh-Milch“ trinkt, gab es für sie auch davon eine Tasse. Gegenstand einer Gerichtsverhandlung vor der Richterin (Nicole Bernabei) war der Nachbarschaftsstreit von Frau Trietsch (Andrea Aberfeld) und Herrn Tratsch (Reimund Becker) um die Höhner, aber nicht um die Musikgruppe, sondern um das eierlegende Federvieh und die geklauten Federn im Plümo des Nachbarn. Der Streit vor Gericht hatte ein unerwartetes Ende…. Die Nachbarn, zunächst Freunde, dann spinnefeind, versöhnten sich und gaben letztendlich der Richterin die Alleinschuld. „Alaaaf op die Drei“, die den Sketch aus der Mappe eines Heimbewohners, der aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, nachspielten.
Den Sessionsorden von St. Josef gab es auch für den Vorsitzenden des Heimbeirats, Horst Berger, und Ehrenamtler. Abschluß des Seniorenkarnevals an St. Josef war mit den Hobby-Hoppy-Sängern aus Hoppengarten,zu denen auch Heimleiter Friedbert Röhrig zählt. Die Singers kochten mit Kölschen Leedchern die Stimmung zum Finale hoch. „Maat et joot un schön Jröös an üüch Leutchen im Seniorenzentrum. Mir freue uns mit üüch op die nächste Veranstaltung. „Alaaaaaaaaaaf!!!!!!!!!!
(Text/Foto: Erwin Höller)
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