Bis auf den letzten Platz gefüllt und bunt geschmückt war am Dienstag das Pfarrheim in Herchen beim Pfarrkarneval der Katholischen Frauengemeinschaft. Auf einem Bild an der Wand schaute auch Papst Franziskus dem bunten Treiben lächelnd zu. Frauen waren in der Überzahl, aber auch die kleine Minderheit von Männern amüsierte sich bei der Veranstaltung.
Zu den Gästen gehörte mit Pfarrvikar Andreas Luckey erstmals ein Pfarrer. Diakon i.R. Werner Jakobs gehört schon zu den Stammgästen. Nach dem Eingangslied „Wir sind die Kfd von St. Peter Herchen….“ wurde Kaffee getrunken und es gab wohlschmeckenden Kuchen, u.a. Käsesahne und Schwarzwälder Kirsch. Auch der Spekulatius-Kuchen schmeckte noch, denn es ist ja noch Weihnachszeit. Christel Monschau führte durch das närrische Programm und hatte zu den Auftritten immer einen flotten Witz parat. Achim Klasen sorgte für Musik und den Tusch. Maria Heinekamp hatte den Part der Eisbrecherin. Sie berichtete, wie der Mensch auf die Welt kommt. „Das kleine Volk erhebt sich geht und bringt bei der Gelegenheit, die Eltern in Verlegenheit….“Aber nicht nur die Eltern, sondern auch den Lehrer brachten die Kleinen bei dem Reimvortrag in Bredouille. Der gelungene Auftakt fand viel Beifall. Im Sketch demonstrierten Helga Lichius und Marianne Schnell (als Eltern) mit Bärbel Dreuw (als Tochter) dass Eindeutiges durch zweideutige Bemerkungen im Gespräch zu Missverständnissen führen kann. Die durch die Tochter geschilderten Erlebnisse mit zwei Männern im Auto waren nur Geschehnisse bei einer Führerscheinprüfung.
Kölsch-rheinische Stimmung brachten die Paniksänger aus Dattenfeld in das Pfarrheim. Sie unterhielten mit Seelsorgebereichsmusiker, Kirchenchorleiter Herbert Hornig. Es wurde mitgesungen und geschunkelt. Else Krieger berichtete in ihrem köstlichen Vortrag über die Bemühungen eines Bauern seinen Hund taufen zu lassen. „Datt mingen Hung weil unjetäuft, unchristlich durch datt Leeve läuft ….“ Den Pfarrer konnte er durch eine großzügige Spende von seinem Vorhaben überzeugen. Der Geistliche räumte die vehemente Ablehnung des Bischofs schließlich auch beiseite. Die Eminenz zog im Hinblick auf mögliche weitere Spenden danach sogar die Firmung des Hundes in Betracht.
Als Siegnixen verkleidet tanzten Bärbel Dreuw, Hildegard Simon, Hiltrud Grigo, Gertrud Timreck und Marlene Reinhardt über die Bühne. Was sie da alles beim Eintauchen in die Sieg fanden und an Land brachten….. Willi Loge, bekennender Neu-Stromberger trat als Hausmann vor das Publikum. Er desinfizierte das Pfarrheim, putzte Scheiben und malträtierte den Gast Werner (Diakon i.R. Werner Jakobs) durch seinen penetranten Putzfimmel. Der musste beim Betreten der Wohnung die Schuhe ausziehen und sich sogar weitgehend entkleiden. Auf den Knien durfte er sich dann vom Gastgeber verabschieden. Hiltrud Grigo schilderte in ihrem Vortrag, dass sie „Die Frau ist, die Bescheid weiß und auch Bescheid sagt“. Die Stromer (Stromberger Frauen: Josefa Jakobs, Beate Happ, Gertrud Timreck, Marlene Reinhardt) verwandelten sich beim Auftritt aus Putzfrauen in Variete-Tänzerinnen. Auch die KG Herchen besuchte den Pfarrkarneval. „2 x 11 Johr jecken Spass, in Herche jeeve mer immer Jas“ lautet das Motto der Jubiläumssession 2016. Vorsitzender Peter Graß begrüßte das Publikum und überreichte den Sessionsorden auch an Christel und Franz-Josef Monschau und Musikus Achim Klasen.
Die Abordnung der KG stellte das Mottolied der KG vor und die Lollipops tanzten. Mit Tänzen begeisterte auch die Närrische Brückenwache Alzenbach. Sie war mit ihrem Präsident Horst Vogel zu Gast. Christel Monschau überreichte während der Sitzung auch den Orden der Frauengemeinschaft. Einen erhielt „Der Pastor mit dem langen Bart“ Andreas Luckey. Der Sessionsorden der KfD musste noch eilends vor der Sitzung umgebastelt werden, so die Sitzungspräsidentin, den die erste Version trug irrtümlich den Titel „Pfarrkanal“. Finale beim Pfarrkarneval war mit dem Auftritt des „Ene kleene Knubbel“. Hildegard Simon berichtete aus der Sicht eines Kleinkindes Interessantes und Amüsantes mit Lokalkoleritt aus der Pfarrkirche und Pfarrei. „Wussten Sie schon, das Herbert Hornig auf dem Schafott (eigentlich Fagott…) spielt? Kennen Sie „Tante Ergo“ (Tantum Ergo gemeint) bei dem es sich um das Lieblingslied einer Kirchenbesucherin aus Röcklingen handeln soll?“. Und Franz-Josef soll vor einem Dienst als Lektor das Gebiss verloren haben….Den Pfarrer hatte das Baby amüsant als „Papa“ benannt. So habe Kirchenvorstandsmitglied Magdalene Wurm eine kurzweilige Messe erlebt und Dank der vom Kind unter die Kirchenbesucher wie Kamelle geworfenen Spendengeldes sei diese jetzt stets gut gefüllt…. Zu Baby „Hildegard“ gesellte sich beim Vortrag noch der kleine Freund Werner (Simon), der in Babysprache sein Interesse an „Metzis“ VW-Beatle bekundete. Es gab tosenden Beifall für diesen supertollen Vortrag.
Herzlichen Dank an die Katholische Frauengemeinschaft Herchen und alle, die zu einer gelungenen, stimmungsvollen und kurzweiligen Veranstaltung im Pfarrheim Herchen beigetragen haben. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr und Alaaf zosamme!
(Text & Bild: Erwin Höller)