In einem Artikel des Mitteilungsblattes vom vergangenen Wochenende ist nachzulesen, dass der Ausbau der Siegpromenade in Dattenfeld von der Bezirksregierung abgelehnt wurde. Auf Facebook findet man einen Kommentar, in dem behauptet wird, dass man bei einem Besuch bei der Bezirksregierung am vergangenen Donnerstag von der Ablehnung des Förderantrages, wegen inhaltlicher Mängel, ebenfalls erfahren habe.
Hier stellt sich für uns die Frage, welchem „Besucher“ die Gründe für eine Ablehnung mitgeteilt wurden.
Vereinzelt wurde dem Rat auch der Vorwurf gemacht, die Bevölkerung nicht in voller Transparenz zu informieren. Hierzu stellen wir fest, dass die Ratsmitglieder – und hier können wir nur für die SPD-Fraktion sprechen – selbst nicht informiert wurden. Die SPD-Fraktion fühlt sich durch diese Art von unprofessioneller, inkompetenter Informationspolitik seitens der Bezirksregierung in ihrer Rats- und Öffentlichkeitarbeit erheblich behindert. Sollte nicht erst der Antragsteller (Verwaltung) vom Fördergeber (Bezirksregierung) über eine Zu- oder Absage der Förderung informiert werden? Danach erfolgt dann im geregelten Verwaltungsablauf die Benachrichtigung der politischen Organe und dann wird die Information veröffentlicht. Da kann man sich nur wundern und Vermutungen anstellen, welche Interessen hinter dieser Informationspolitik stecken.
Dieser Artikel – wie fundiert er auch immer sein mag – wirft weitere Fragen auf, deren Beantwortung kurzfristig durch die Verwaltung erfolgen muss, damit der Vorgang sachgerecht aufgearbeitet wird. Sollte es sich wirklich bestätigen, dass der Förderantrag für die Siegpromenade abgelehnt wurde, so ist dies ein Rückschlag für das gesamte Entwicklungs- und Handlungskonzept Schladern-Altwindeck-Dattenfeld. Die Folge wäre ein Vertrauensverlust der Windecker Bevölkerung in die Handlungsfähigkeit der Verwaltung und letztlich des Rates.
In ihrem Eilantrag zur Bau- und Vergabeausschusssitzung am 15.4.21 stellt die SPD folgende Fragen:
- Ist es richtig, dass der Förderantrag zum Ausbau der Siegpromenade in Dattenfeld von der Bezirksregierung abgelehnt wurde?
- Wann hatte die Verwaltung davon Kenntnis?
- Was waren die Gründe für die Ablehnung? Stimmt es, dass inhaltliche Mängel des Förderantrages dafür verantwortlich sind?
- Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um das für Dattenfeld und Windeck touristisch belebende Element „Siegpromenade“ genehmigungsfähig zu machen? Muss ggf. die Planung im Bereich Bootshafen, Fuß/Radweg angepasst oder verändert werden?
- Ist es richtig, dass Hochwasserschutzmaßnahmen mit Anschüttungen von 4 Inseln in der Sieg und der Rückbau des Wehres in Dattenfeld-Übersetzig von der Bezirksregierung in den nächsten Jahren geplant und umgesetzt werden?
- Waren die Planungen der Bezirksregierung zum Hochwasserschutz im Bereich der Siegpromenade der Verwaltung bekannt?
- Welche Kosten entstehen der Gemeinde, wenn die Planungen der Siegpromenade Dattenfeld zurückgenommen werden müssen, und wie wirkt sich die Rücknahme auf das gesamte Projekt aus?
Der Rat muss entschlossen zu seiner einstimmigen Entscheidung vom 7.9.20 stehen und mit der Verwaltung alle politischen und genehmigungsrechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um das Projekt „Siegpromenade Dattenfeld“ umzusetzen. Der traditionelle Bootsanlegeplatz, wie auch das Übersetziger Wehr gehören zu Dattenfeld wie der Dom. Wenn einer das ändern will, dann wäre das eine Farce, eine Dummheit.
Der SPD-Fraktion geht es nicht darum, Schuldige zu suchen. Es geht darum gemeinsam schnellstens Lösungen zu erarbeiten, damit das Projekt für die Windecker Bevölkerung umgesetzt wird.
Für die SPD-Fraktion
Dirk Bube (Fraktionsvorsitzender)
(Text & Bild: SPD Windeck)
Sehr gehrter Herr Bube,
Sie und evtl. auch Ihre Fraktion sollten sich einmal, wie die Bezirksregierung Köln, ganz sachlich mit der Angelegenheit befassen. Der Sockel auf dem Wehr ist unnatürlich, von Menschenhand gemacht. Leider hat die NATUR ja keine Lobby!
Es sollte das gemacht werden, was für die Natur, die Sieg und die in und an ihr lebende Vegetation das Beste ist. Da gehören längst überholte Gedanken und gedroschene Phrasen aus Verwaltung und Rat, wie auch das ständige ‚pro Tourismus‘ Gehetze, auch von Herrn Linnartz, in die gedankliche Mottenkiste. Tourismus und Traditionspflege ist das Eine, die Naturpflege das Andere. Der Dom ist ein von Menschen geschaffenes, künstliches Bauwerk und KEINE Natur! Gerade das ist eine Farce und Dummheit, dies nicht zu verstehen und sich darüber hinweg setzen zu wollen.
Sehr geehrte(r) Sieglinde,
bezüglich einer Einleitung verweise ich auf das, was Herr Deutschmann dazu schon geschrieben hat.
Was Ihren Kommentar angeht, muss ich gestehen, dass ich selten etwas dermaßen Unausgegorenes gelesen habe. Die Militanz, mit der Sie sich hier zur kompromisslosen Naturschützer(in) aufschwingen, ist in der Tat beängstigend. Was zum Beispiel ist ein „pro Tourismus Gehetze“? Wenn wir – wie Sie fordern – nur das tun, was für die Natur, die Sieg und die Vegetation das Beste ist, werden wir Menschen uns komplett aus dieser Kulturlandschaft zurückziehen müssen. Hoffen wir also, dass Sie sich nicht noch einmal am Siegufer blicken lassen, um es mal überspitzt auszudrücken. Zu dieser Kulturlandschaft gehörten seit Jahrhunderten die Mühlen, oder was glauben Sie, wie die Menschen damals die Zutaten fürs Brot gewonnen haben? Steckdosen für die häusliche Getreidemühle gab’s noch nicht. Inzwischen sind viele Wehre – wie auch das in Dattenfeld – für den Fischaufstieg hergerichtet worden, vereinzelt sind auch die Sünden der Vergangenheit, wie etwa die Begradigung der Sieg, zurückgenommen worden. Da hätte ich mir in den 60er Jahren auch mehr Naturschutz gewünscht. Wo waren Sie da?
Nun aber alles, was von Menschenhand geschaffen wurde, abzureißen, das scheint in seiner Konsequenz von Ihnen gar nicht bedacht worden zu sein. Da würden wohl viele Bagger gebraucht. Der Natur schaden weniger die Bauwerke als die Menschen, die am Ufer ihren Müll zurücklassen.
Meine Bitte: Lassen Sie die Kirche im Dorf, nicht nur in Dattenfeld. Lassen Sie das Siegwehr stehen, die Abrissbagger schaden der Flora und Fauna mehr als das ruhig darüber fließende Wasser!
Was soll denn diese Aufregung. Mein Name ist nun mal Sieglinde, an anderen Namen, wie z.B. Deutschmann, könnte man ja auch zweifeln. Das Sie, Herr Vollmer, Ihren Genossen Schützenhilfe geben müssen ist ja soweit nachvollziehbar. Jedenfalls, wenn Sie oder der andere Kommentator krank werden sollten, so gehen Sie doch zum Arzt, damit Ihnen geholfen wird. Manchmal muss man dann auch etwas operativ entfernten, also etwas wegnehmen. Leider ist nun die Sieg krank, was man messen kann. Helfen Sie ihr doch. Möglicherweise aber sind Sie, wie auch andere Kritiker, von „gestern“. Wenn Sie von heute wären, wüssten Sie nämlich welchen Einsatz wir bringen müssen, um Ihr ‚gestern‘ für eine gesunde Natur zurück zu gestalten. Da muss man leider auch, wenn nötig „operativ“ entfernen. Die Zeiten ändern sich nun mal. Überlassen Sie das doch den Fachleuten. Ihre herabwürdigenden Äusserungen sind völlig unangemessen und helfen in der Sache absolut nicht weiter. Durch Unterschriftsammlungen, Aufklebern vom Bürgerverein Dattenfeld und sonstigen Aktionen, Resolutionen (wie z.B. Geätze von einem „spanischen“ Hoppegartener Bürger) wird die Wasserqualität der Sieg jedenfalls nicht besser. Handeln Sie mit Ihren Mitstreitern doch einfach mal zukunftsorientiert, ohne Traditions-Muff und Tourismus-Kitsch und mit etwas Gelassenheit. So wird sich ein Verbleib des Siegwehrs, wie auch immer, ergeben. – Hoffentlich zu seinem Besten.
Sehr geehrte Sieglinde,
im Gegensatz zu Ihnen haben die meisten Menschen auch einen Nachnamen. Aber unter einem Synonym ist es bekanntlich im Netz einfacher, unsachliche und falsche Behauptungen zu stellen. Ihr Vorredner kritisiert solche Vorgehensweise. Die Sieg in dem Abschnitt von Dattenfeld ist mit Ihrem Wortgebrauch ausgedrückt nicht krank und sie Bedarf auch keiner operativen Maßnahme. Die Wasserqualität und der PH Wert vor und hinter dem Wehr ist ausgezeichnet. Für alle Fischarten und Kleinstlebewesen stellt das Siegwehr kein Hindernis dar. Seine geologische Ausrichtung führt nicht zu einer Erwärmung des Gewässers. Das Stauwehr wird in den nächsten Jahren als Wasserspeicher unverzichtbar, als Folge von langen Trockenperioden in Folge des Klimawandels. Die fischfressenden Vögel können in den Trockenperioden ihre Beute viel leichter aus den verbleibenden Gumpen im Restgewässer der Sieg abfischen. Aber das lässt sich alles in der Fachliteratur nachlesen.
Ich weiß nicht, warum ihr Blick so auf das Wehr in Dattenfeld konzentriert ist. Schauen Sie sich in Ihrem Aktionismus doch erst mal den gesamten Siegverlauf an, da gibt es wichtigere Ziele. Auch die Aussage von dem bereits genannten Umweltverein, dass sich unsere verantwortlichen Politiker und Behörden schwer tun könnten, in Brüssel zu verkünden, dass das Wehr in Dattenfeld erhalten bleiben wird, weil es die europäische Wasserrahmenrichtlinie schon immer erfüllt hat. Wenn Brüssel verkünden würde, dass alle von der Brücke in die Sieg springen müssen, wir Windecker werden es garantiert nicht tun. Ich weiß nicht, warum sich ihre Attacke gegen Bürger richtet, die sich aktiv für die Belange und Interessen für unsere Bürger einsetzen. So eine Kritik steht Ihnen nicht zu.
Ich weiß nicht, welches Ökogras Sie gerade geraucht haben, anders lässt sich Ihr Bericht nicht erklären.
Wolfgang Deutschmann
Sehr geehrte/ter Herr/Frau Sieglinde, wenn Sie sich schon im Netz an einer Diskussion beteiligen, sollten Sie auch die Fairness besitzen, dies auch unter ihrem vollem Namen zu veröffentlichen. Dieses ist eine Form des Anstandes auch im Netz. Aber wie aus ihren geistigen Äußerungen zu entnehmen ist, ist der bei Ihnen nicht zu erkennen. Zum Thema: Es ist in der Natur vieles von Menschenhand geschaffen worden, um sie zu unterstützen. Das darf von den selbsternannten Umweltschützern oder Ökoterroristen wie Ihnen nicht zerstört werden. Die Natur braucht unsere Unterstützung in vielfältiger Art und Weise. Auch die richtige Form von Tourismus ist für die Menschen wichtig, besonders in der heutigen Zeit. Es gibt nur ein miteinander. Es hatte damals triftige Gründe, warum der Dom geschaffen wurde. Dies geschah nicht wegen der Siegpromenade oder des Bootshafens. Mir liegen die Originaldokumente für die Baubegründung des Domes vor. Eines ist ganz klar, das vordergründige Ziel für die vielen neuen Maßnahmen der Behörden ist immer noch der Hochwasserschutz. Um dies dem Bürger zu vermitteln, werden viele mit Naturschutzprojekten getarnt. In Wirklichkeit stecken dahinter riesige Summen an Fördergeldern, die in den öffentlichen Töpfen schlummern und gerne von vielen Planungs-, Gutachter- und Architektenbüros vereinnahmt werden sollen. Hier an der engsten Stelle im oberen Siegtal sind solche Maßnahmen nicht angebracht. Alle Versuche in der Vergangenheit sind erfolglos gescheitert. Es sollten nur unabhängige Gewässergutachten erbracht werden und nicht von der Renaturierungslobby gesponserte Gutachten. Sie wissen bestimmt nicht, was für die Natur am Besten ist. Die Natur hat eine Lobby, das dürfte Ihnen bestimmt nicht entgangen sein. Kümmern Sie sich bitte intensiver um die Wehre in Schladern und der Unkelmühle. Die Dattenfelder werden sich um Ihr Wehr kümmern, denn durch den Wegfall des Wehres wird sich das Gewässer bestimmt nicht verbessern. Denn Sie scheinen ja den geistigen Durchblick zu haben und geistige Vorreiter wie Sie braucht das untere Siegtal. Fahren sie mal über den Tellerrand hinaus ins untere Siegtal und an den Rhein, vielleicht kommt ihnen dann eine neue Erkenntnis.
Sehr geehrter Herr Deutschmann, sehr geehrter Herr Vollmer,
Es ist immer wieder etwas erschreckend, welcher unangenehme Ton in Internet-Kommentaren so üblich ist, ich will versuchen es zu vermeiden. Bezeichnungen wie „Selbsternannte Umweltschützer oder Ökoterroristen“ sind jedenfalls wenig sachgerecht und dialogfördernd. Die Aussage, dass Natur „unsere Unterstützung braucht“ und dies als Beleg für die Erhaltung eines Wehres dieser Art anzuführen ist schon ziemlich abwegig. Es trifft sicher zu, dass an der Unkelmühle und in Schladern die für ein natürliches Fließgewässer wichtige Fisch- und Sedimentdurchgängigkeit noch stärker gestört wird, was wir „militanten Naturschützer“ ja schon immer kritisiert haben, leider ohne wirklichen Erfolg und ohne jegliche Unterstützung aus der lokalen Politik. Ich gestehe zu, dass ein Wehrrückbau in Dattenfeld eine erhebliche Veränderung einer lange bestehenden historischen Situation, an die sich allgemein gewöhnt wurde, bedeuten würde, was intensiv und gut überlegt und durchgeplant werden müsste. Es steht aber für jeden Gewässer- und Fischbiologen außer Zweifel, dass sich die biologische Situation und die Gewässerqualität der Sieg in diesem Bereich deutlich auf Grund dann naturnäherer Verhältnisse verbessern würde. Ein Rückstau mit Welsen, Karpfen und Tretbootfahren ist eigentlich nicht das, was ein für Lachs-, Aal- und zahlreiche andere Wanderfische wichtiges Gewässer wie die Sieg kennzeichnet. Auch ist es etwas erschreckend, wie pauschal Herr Deutschmann hier von einer „gesponserten Renaturierungslobby“ schreibt und Gutachtern in Bausch und Bogen Kompetenz abspricht, – im Gegensatz zum „Dattenfelder“ (wer immer das ist), der wohl per se weiß, wie gut dieses Wehr für das Gewässer ist. Und das die SPD diese Debatte mit populistischen Aussagen befördert, die jegliche Verbesserung durch Um- oder Rückbau für alle Zeiten ausschließen soll, ist schon ärgerlich und politisch unklug. Hintergrund für diese Planung der Bezirksregierung sind nämlich europäische Vorgaben und deutsche Gesetze zur Umsetzung der Wasserrahmen-Richtlinie, die sich nicht mal eben so von einem kommunalen Parlament aushebeln lassen. Ich plädiere daher sehr dafür, nichts auszuschließen und das Für und Wider in Ruhe abzuwägen. Es ist jedenfalls gut, dass die „3 Fenster-Planung“ in Dattenfeld, wie immer man dazu steht, nicht von der Wehrgestaltung abhängig ist. Nichts anderes hat die Bürgermeisterin übrigens gegenüber den Naturschutzverbänden dargelegt. Und damit keine Spekulationen aufkommen, Paul Kröfges hat das hier für den BUND Windeck geschrieben.
Sehr geehrter Herr Kröfges,
auch eine höfliche Umschreibung eines Tatbestandes ändert nichts an einer Tat und dessen Folgen, besonders wenn es darum geht, in unserem Land und seinen Bürgern unter dem Vorwand von Natur und Klimaschutz kurzfristige jedoch sehr kostspielige Projekte auf nicht demokratische Art und Weise durchzusetzen. Es gibt kein Projekt, was bisher fehlerlos und erfolgreich war. Es zeugt von der Unfähigkeit des gewaltigen Eurokraten-, Partei- und Behördenapparates, wenn er auf Berater und Vereine zurückgreifen muss. Besonders wenn er sich einseitige Berichtung verlässt. Mit kurzfristigen Programmen lenkt er von dem Hauptproblem ab, nämlich, dass inzwischen bürokratische Monster einmalig auf der ganzen Welt zu halbieren. Durch die neuen Medien haben viele Bürger diesen Bürokratismus und seine Vorgehensweise erkannt. Bald fehlt ihnen noch saubere Luft zum Atmen und Geld. Und daran sind auch Leute wie Sie und ihr Verein beteiligt.
Als interessierter Mitleser frage ich mich: Was wollen Sie mit Ihren Worthülsen eigentlich sagen? Dass es nur im Umweltschutz kostspielige, erfolglose, bürokratische, eurokratische Projekte gibt? Da sagt jede Zeitung aber etwas anderes.
Ich bin selbst nicht im Umweltschutzbereich engagiert, halte den Klimawandel längst nicht für allein menschengemacht und glaube auch nicht wirklich an CO2 als Alleinübeltäter. Aber dass z. B. für die Erhaltung der Artenvielfalt, gegen die Flächenversiegelung, die Verschmutzung des Grundwassers und den Raubbau in den hiesigen Wäldern etwas getan werden muss, ist sicher den meisten Menschen geläufig.