Das „Dorf der Generationen“ hat mit ca. 7Mio€ einen großen Anteil an dem am 18.03 von der Ratsmehrheit beschlossenen Haushaltsentwurf. In seiner heutigen Form wird das Museumsdorf vom ansässigen Förderverein geführt und unterhalten. Dessen Mitgliedern ist dabei hoher Respekt für den tatkräftigen Einsatz zu zollen. Gerd Warminski mahnt in diesem Zuge jedoch richtigerweise, die Kapazitäten des Dorfes nicht zu überreizen und dafür Sorge zu tragen, dass das Projekt nicht am Bedarf vorbei geht.

Es scheint offensichtlich, dass eine derartige Umgestaltung nicht mit dem bestehenden Team des Fördervereins abgedeckt werden kann. Ebenso logisch ist, dass bei einer solchen Investition mit entsprechenden Folgekosten zu rechnen ist. Auch ein erwartbar höheres Verkehrsaufkommen ist aus unserer Sicht von Beginn an zu berücksichtigen. Wir wollen bedacht die Entscheidungen zu den nächsten Schritten treffen und dabei unserer Verantwortung den Bürgern gegenüber gerecht werden. Daher hat die SPD Fraktion beantragt, dass für den Betrieb und den Unterhalt ein Konzept erarbeitet wird. Dieses ist dem Rat zur nächsten Ratssitzung gemeinsam mit dem aktuellen Projektansatz vorzulegen.
Das Projektvolumen ist in der Vergangenheit bereits von 4Mio€ auf 7Mio€ angestiegen. Wir wollen sichergehen, dass alle Fakten auf dem Tisch liegen und man somit besser abschätzen kann, ob ein Projekt in diesem Umfang vertretbar ist oder ob wir in der Planung nochmal einen Schritt zurück machen müssen. Die Mittel vom Projekt Bodenberg 2.0 in Höhe von damals 2Mio€ wurden stillschweigend auf die andere Seite des Berges transferiert. Eine unangenehme Wahrheit, die den Schladerner Bürgern bis heute nicht offen von der Bürgermeisterin kommuniziert wurde. Um zukünftig derartige Taschenspielertricks zu verhindern, fordern wir beim „Dorf der Generationen“ eine weitsichtigere und finanziell tragfähigere Planung in den zuständigen Gremien.
SPD – Weil es um Windeck geht
(Text & Bild: SPD Windeck)
Das Verhalten der SPD erscheint etwas widersprüchlich. Beim Bauausschuss am 05.12.2024 wurde noch zugestimmt, und nun gibt es eine Ablehnung? Handelt es sich hier um eine taktische Entscheidung im Hinblick auf den Kommunalwahlkampf oder könnte es sein, dass der Text, über den abgestimmt wurde, nicht ganz genau von der SPD geprüft wurde?
Hier zwei interessante Beiträge dazu:
https://oeko-piraten.de/windeck-millionen-vom-steuerzahler/
https://oeko-piraten.de/grundsteuer-b-senken-fehlanzeige-infoveranstaltung-gemeindeverwaltung-windeck/#comment-7526
Keine Sorge, es gibt keinen Widerspruch. Fraktionsvorsitzender Dirk Bube hat bereits in seiner Haushaltsrede darauf verwiesen, dass derartige Projekte in Ihrer Art hinterfragt werden müssen, wenn sie nur finanziert werden können, indem der Bürger weiter zur Kasse gebeten wird.
Und in dem Artikel hier ist nirgends von einer Ablehnung des Projektes die Rede. Wir möchten zum einen durch den eingereichten Antrag ein Konzept erhalten, was das Projekt nach Fertigstellung (also inkl. aller Folgekosten und der Auswirkungen auf den Ort) betrifft. Und zum anderen stellen wir in Frage, ob es vertretbar ist ein derartiges Projekt wie zu Planungsbeginn durchzuziehen, wenn sich die Kosten mittlerweile derart erhöht haben.
Wenn alle Zahlen auf dem Tisch liegen, muss entschieden werden, ob das Projekt in seiner jetzigen Form tragbar ist oder in welcher Art eine Korrektur vorgenommen werden muss, um wieder in einen vertretbaren Rahmen zu kommen. Denn die Grundsteuer weiter zu erhöhen, um Luftschlösser zu bauen, kann nicht der Weg sein.
Stellungnahme des Vorstandes des Heimatmuseums zum Artikel der SPD
Die SPD hat mit dem nebenstehenden Artikel in der letzten Ausgabe des Mitteilungsblattes offensichtlich ihren Wahlkampf eingeläutet. In solchen Zeiten ist es durchaus üblich, mit harten Gamaschen und viel Propaganda zu arbeiten.
Wir als Förderverein des Museums sind keine politische Partei und werden uns aus solchem politischen Gezerre heraushalten.
Wenn aber bewusst Falsch- und Fehlinformationen gestreut werden, wenn mit plump manipulativen Bildern versucht wird, Stimmung auf unsere Kosten zu machen, sollten wir uns wehren.
„Wir sind nicht gegen Euer Museum!“ hört man von den Verantwortlichen dieses Artikels – gegen wen oder was dann? Fest steht, dass dieser Artikel mit seinem Bild dem unkundigen Leser zuerst einmal suggeriert, dass hier dem Museum Zigtausende von Euro zugeschustert würden.
Kein Wort davon, dass die veranschlagten Kosten zum größten Teil aus bereits bewilligten Städtebaumitteln gefördert werden! Ganz hinterhältig wird dann auch noch versucht, einen Ortsteil bzw. Verein gegen den anderen auszuspielen, indem die Übertragung der damals eingestellten Mittel für eine Sportanlage in Schladern als „Taschenspielertrick der Bürgermeisterin“ bezeichnet wird.
Fakt ist, dass es aktuell und mittelfristig keine Förderungen für Sportanlagen gibt! Kein Wort auch davon!
Wie hier Wahlkampf auf Kosten des immerhin größten Museums des Rhein-Sieg-Kreises betrieben wird, ist geradezu eine Ohrfeige für uns als Förderverein. Es grenzt schon fast an eine Beleidigung, den nahezu täglichen ehrenamtlichen Einsatz für das Museum, die selbstlose Arbeit eines Vereines, der durch seine Arbeit maßgeblich zur Bekanntheit des Windecker Ländchens beiträgt, in Frage zu stellen und als „Überforderung“ zu bezeichnen.
Im Gegensatz zu manch anderem Verein ist der Förderverein des Museums sehr lebendig, wie die regelmäßigen Berichte und Videos in den sozialen Medien zeigen. Davon konnte sich erst letzte Woche der Landtag bei seinem Besuch überzeugen, bei dem als einzige Orte die Grube Silberhardt, der Landmarkt Leuscheid und das Heimatmuseum auf der Liste standen. Das Lob für unsere ehrenamtliche Tätigkeit, das beim abendlichen Empfang in der Halle Kabelmetall ausgesprochen wurde, haben wir gerne angenommen!
Ein geradezu lächerliches Argument wird dann mit einem „zu erwartenden höheren Verkehrsaufkommen“ genannt. Bei zig Großveranstaltungen (Burgmarkt oder Aktionstag zum Burgjubiläum) in den vergangenen Jahren hat das seltsamerweise nie eine Rolle gespielt.
Ja, es ist Wahlkampf und hier wird offensichtlich krampfhaft nach einem Thema gesucht: „Wir sparen Kosten!“ Das kommt immer gut an. Natürlich kann hier und da überlegt werden, ob das eine oder andere einfacher und günstiger ginge.
Eine hier angesprochene Verzögerung oder sogar Unterbrechung des Projektes ist allerdings nicht nur unverständlich, da der Beschluss zum Antrag dieses Projektes damals von allen Fraktionen mitgetragen wurde. Es kann sogar alles in Frage stellen.
So wissen auch die Windecker Genossen, dass es ohne den Neu- bzw. Umbau des Museums in der jetzt geplanten Form keinen Ersatz für das abrissreife Dorfhaus geben wird. Ja, es könnte den Windeckern sogar so gehen wie der Gemeinde Eitorf, die am Ende 800 000€ Fördermittel samt Zinsen an Bund und Land zurückzahlen mussten, weil das Theater am Park nicht wie geplant umgebaut wurde (s. hier: https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/eitorf-windeck/eitorf-muss-bund-und-land-800-000-euro-zurueckzahlen-215811)
Aber das wird den Bürgern natürlich nicht gesagt!
Wenn man das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement in Altwindeck auch in den Folgegenerationen erhalten und weiterentwickeln will, ist die Notwendigkeit dieses geplanten Objektes unumgänglich.
Wenn alle wirklich daran interessiert sind, das Museum nicht nur zu erhalten, sondern zukunftsfähig zu machen, dann gibt es keine Alternative zu diesem Projekt.
Wenn auch in Zukunft ein Ort für zahlreiche Aktivitäten zugunsten der gesamten Dorfgemeinschaft existieren soll, dann muss dieses Projekt, das „Dorf der Generationen“ zügig vorangetrieben werden.
Also: wozu das Theater?
Dass das Museumsdorf und der Förderverein die notwendige Unterstützung erhalten sollte, stellt niemand in Frage. Im Gegenteil. Vor dem Hintergrund der vor kurzem erfolgten Grundsteuererhöhung sollten dem Rat jedoch alle Informationen vorliegen, um verantwortlich mit den Geldern umzugehen. Dazu gehören auch Konzepte zum Betrieb, wie sie nun von uns eingefordert wurden. Leider wurden in der Vergangenheit bei Fördertöpfen die Folgekosten zu oft außer Acht gelassen. Und auch eine derartige Erhöhung der Projektkosten weit über die Deckelung der Förderung hinaus lässt zwei Mal hinzuschauen.
Aber es geht in keinster Weise darum das Projekt generell in Frage zu stellen. Hierzu haben wir uns ja damals schon bekannt und unterstützen dies auch. Wir sollten es uns aber erlauben einzelne Maßnahmen innerhalb des Projektes nochmal zu plausibilisieren.