Stärkung der Selbstorganisation des Seniorenbüros durch die Gemeinde Windeck

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Mitglieder des Haupt- und Finanzauschusses,

das Seniorenbüro AKTIV in Windeck e.V. wurde 2001 gegründet und hat sich u. a. zum Ziel gesetzt, den Vereinszweck insbesondere durch regelmäßige Seniorentreffen, Besuchsdienste (Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Hausbesuchsdienst), Seniorenreisen und -freizeiten, Seniorenausflüge, Bildungsveranstaltungen und Seniorenseminare, Begleitdienste von Senioren (Arzt- und Behördenbesuche, Einkäufe), Hilfe bei hauswirtschaftlichen Verrichtungen und Beratungsdienste zu verwirklichen.


Einen großen Teil dieses Vorhabens konnten wir, solange uns die dafür notwendigen Räumlichkeiten im Dr.-Molly-Haus in Dattenfeld zur Verfügung standen, realisieren. Eine Vielzahl von Aktivitäten mussten wir jedoch wieder aufgeben, da uns, nach der Notlösung für den Dattenfelder Kindergarten, die dafür nötigen Räumlichkeiten fehlen, so auch ein funktionales Büro, in dem wir auch Besucher empfangen können.

Der Wegfall diverser Aktivitäten des Seniorenbüros führte letztendlich auch zu einem Attraktivitätsverlust für ein ehrenamtliches Engagement im Seniorenbüro. Das soll heißen, es werden immer weniger, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, da ihnen ganz offenbar die Anerkennung und Wertschätzung der Kommune für ihre ehrenamtliches Engagement fehlt.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass Seniorenbüros in erster Linie Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für Menschen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben und sich aktiv im Gemeinwesen einbringen, schaffen. Darüber hinaus sind Seniorenbüros eigentlich auch Orte der Begegnung für ältere Menschen, d.h. Treffpunkte für gesellige und freizeitbezogene Aktivitäten.

Eigentlich müsste, aufgrund der demografischen Entwicklung, die auch in Windeck Einzug gehalten hat, die kommunale Seniorenpolitik mehr an Bedeutung gewinnen. Denn zentrale Herausforderungen sind, die soziale Teilhabe zu ermöglichen und eine gute Versorgung im Alter sicherzustellen. Dafür setzen wir uns als Seniorenbüro ein!

Eine offizielle Kooperation des Seniorenbüros mit der Gemeinde Windeck ist bisher nicht erfolgt. Das bedauern wir sehr, zumal eine kommunale Anbindung ein wichtiger Garant für den Fortbestand des Seniorenbüros ist!

Inhaltlich werden wir in unserer Arbeit durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BAS) mit Sitz in Bonn unterstützt.

Unsere Aktivitäten finanzieren wir ausschließlich mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Wir meinen, dass es jetzt an der Zeit ist, dass die Gemeinde Windeck eine Grundfinanzierung übernehmen sollte, indem sie uns u. a. die notwendigen Räume für unsere Aktivitäten kostenfrei zur Verfügung stellt. Die freiwilligen Tätigkeiten übernehmen wir selbst, wären jedoch über eine hauptamtliche Unterstützung äußerst dankbar. In dem Prinzip der Selbstorganisation sehen wir ein bedeutendes Merkmal unserer Selbstverantwortung.

Im Dr.-Molly-Haus hatten wir die Chance, all die Dinge umzusetzen, die wir uns zum Ziel gesetzt hatten. Durch die Notlösung für den Kindergarten Dattenfeld (Unterbringung im Dr.-Molly-Haus) wurde uns die Basis für eine effektive Seniorenarbeit in Windeck genommen. Wir müssen improvisieren. Uns steht derzeit lediglich die ehemalige Töpferstube im Dr.-Molly-Haus zur Verfügung.

Ab 1. Januar 2019 wollen wir, aufgrund der starken Nachfrage, wieder Computerkurse für die Generation 50plus neu anbieten. Ferner bieten wir Sprachkurse, nicht nur für Mitglieder des Seniorenbüros an, die auch in diesem Raum stattfinden müssen. Dann muss dieser Raum auch noch geteilt werden mit dem Computer-Club sowie dem Skat-Club, die sich in regelmäßigen Abständen dort treffen. Sie sehen, da bleibt auch nicht mehr viel Spielraum für die Vorstandsarbeit, die dann zwangsläufig in getrennten privaten Räumen stattfinden muss.

Auch die in der Vergangenheit durch das Seniorenbüro durchgeführten regelmäßigen Seniorentreffen können schon seit längerer Zeit, wegen Raummangels, nicht mehr stattfinden. Diese hier beschriebene Situation trägt nicht geradezu dazu bei, das ehrenamtliche Engagement für Seniorinnen und Senioren in Windeck zu fördern, was eigentlich Aufgabe der Gemeinde wäre.

Das merken auch wir. Es ist äußerst schwierig, in der momentanen Situation, Bürgerinnen und Bürger aufzufordern, sich im Seniorenbüro ehrenamtlich zu engagieren. Wir – im Vorstand des Seniorenbüros – vermissen hier eine gewisse Anerkennung Wertschätzung unserer Arbeit.

Uns ist bekannt, dass für diese freiwillige Leistung der Kommune leider keine Gelder zur Verfügung stehen. Betrachtet man jedoch die demografische Entwicklung etwas gewissenhafter, dann wird man feststellen, dass wir jungen Alten in Windeck immer mehr werden.
Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen jeden Alters ihr Leben in Windeck selbstbestimmt und aktiv gestalten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, erwarten wir von der Politik, dass wir dahingehend unterstützt werden, unsere Anliegen selbst zu organisieren.

Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie uns die für unsere ehrenamtliche Tätigkeiten notwendigen Räume – im erforderlichen Umfang – kurzfristig und kostenfrei zuweisen könnten.

Mit freundlichen Grüßen Seniorenbüro AKTIV in Windeck e.V. i.A.

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