Thementag „Kulinarische Filmwelt“ im Seniorenzentrum St. Josef in Dattenfeld

„Und es muß wirklich nicht immer Kaviar sein…“ – Seniorenzentrum St. Josef in Windeck-Dattenfeld startete Thementag „Kulinarische Filmwelt“ mit lukulischen Spezialitäten für die Bewohner

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Vor kurzem startete das Seniorenzentrum St. Josef in Windeck-Dattenfeld einen Thementag „Kulinarische Filmwelt. Idee war dabei, die Bewohner mit Filmen aus ihrer Jugend und Jungerwachsenzeit zu konfrontieren und damit vor allem freudige und angenehme Erinnerungen zu wecken und letztendlich auch eine besondere Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Im Rahmen der Einzelbetreuung haben die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes und der Betreuungsassistenz mit Hilfe von Filmplakaten Filme thematisiert. In der Gruppenbetreuung wurde von den Mitarbeitern des Sozialen Dienstes die Filmwelt im Rahmen eines Gedächtnistrainings thematisiert. Heimkoch Peter Schramm hatte mit seinem Küchenteam zum Thementag entsprechende besondere Gerichte zubereitet.

Beginn war morgens mit dem „Frühstück bei Tiffany“. Dieser Kurzroman von Blake Edwards wurde 1958 veröffentlicht und 1961 verfilmt. In der Hauptrolle brillierte Audrey Hepburn Heimleiter Friedbert Röhrig begrüßte die Heimbewohner/innen mit einem Glas Sekt und es gab Rührei mit Speck, Gekochtes Ei, Nürnberger Würstchen, Räucherlachs , Pfannkuchen mit Ahornsirup, Aufschnitt und Brotauswahl. Dabei gab es Sachen, die sonst nicht unbedingt regelmäßiger Frühstücksbestandteil sind. Tischdekoration waren Glassteine, die die Juwelen des Juweliers Tiffany symbolisieren.

Das Mittagessen stand unter dem Filmmotto „High Noon – 12 Uhr Mittags. Dieser Western von Fred Zinnemann aus dem Jahr 1952 mit Gary Cooper und Grace Kelly wird von Kritikern als einer der besten Filme aller Zeiten bezeichnet. Zum Film wurde eine Maissuppe, die eigentlich auf einem Rezept aus einem Karl-May-Buch basiert, Bohnen und Speck und anschließend Kaffee und Kekse gereicht. Dabei bezeichnete einer der Heimbewohner das Gericht mit Bohnen und Speck als norddeutsche Spezialität, die er das erste Mal nach 16 Jahren wieder esse. So kommen also genussvolle Erinnerungen wieder auf.

Höhepunkt des Thementages war ein Viergänge-Gala-Dinner frei nach „Es muss nicht immer Kaviar sein“ Hierzu wurden Ausschnitte des Films mit Siegfried Rauch in der Hauptrolle stumm im Hintergrund gezeigt. Im Roman von Mario Simmel, der auch den Untertitel hat: „Die tolldreisten Abenteuer und auserlesenen Kochrezepte des Geheimagenten wider Willen Thomas Lieven. In Simmels Roman werden Rezepte und Gerichte beschrieben, so u.a. Königsberger Klopse und verzaubertes Corned Beef. Erstsendung der dreizehnteiligen Fernsehreihe war am 11.5. 1977. Beim Galadinner wurde das Filmmotto wörtlich genommen. Es gab keinen Kaviar – aber Roastbeef auf Pumpernickel als Vorspeise, Karottencremesuppe, Lendchen vom Schwein an Ingwerrahm, Kohlrabispalten, Kartoffelplätzchen und letztendlich Helles Mousse mit roten Früchten als Vier-Gänge Menü wurden von allen mit Genuss verzehrt.

Danach entzündete Heimleiter Friedbert Röhrig angelehnt an den mit Heinz Rühmann und Erich Ponto verfilmten Heinrich Spoerl- Romans „Die Feuerzangenbowle“ Zuckerhüte auf einer Feuerzangenbowle. Jeder Heimbewohner erhielt ein Glas der Feuerzangenbowle als Betthupferl. Der Film „Die Feuerzangenbowle“ ist fast 70 Jahre vor dem Thementag am 28.1.1944 in den Berliner Ufa Palästen Königstedt und Tauentzien uraufgeführt worden. Der Film hatte bei der westdeutschen Erstausstrahlung im ZDF am 26.12.1969 eine Einschaltquote von 53 % (20 Mio.-Zuschauer) und besitzt absoluten Kultstatus. Beim Galadinner wurde auch Filmmusik mit unterschiedlichen Genres eingespielt. Nicole Bernabei (als Holly Golightly aus „ Frühstück bei Tiffany“) und Reimund Becker (als Town-Marshall – aber ohne Colt aus „High Noon“) vom Sozialen Dienst und Heimleiter Friedbert Röhrig (als Doppelagent Thomas Lieven aus „Es muss nicht immer Kaviar sein“) waren im Stile der drei gezeigten Filme gekleidet.

Der Thementag „Kulinarische Filmwelt“ wird den Bewohnern des Seniorenzentrums St. Josef , dem Betreuerteam, Sozialem Dienst und der Heimleitung in guter Erinnerung bleiben. Besonderen Beifall gab es für das Küchenteam von Peter Schramm für die schmackhaften Gerichte. Bisher ist das Seniorenzentrum in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde. Für den Sommer steht aber ein Trägerwechsel an.

(Text & Bild: Erwin Höller)

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