Auf dem Friedhof in Rosbach blüht es, eine Tafel informiert über die nächsten gemeinschaftlichen Aktionstage, auf den vielfältigen Sitzmöglichkeiten verweilen Gäste und am Holzkunstwerk „Glaube, Liebe, Hoffnung“ tauschen sich Besucher über die christliche Symbolik aus. Dazu beigetragen, dass der Friedhof nun ein Ort der Begegnung ist, hat das EU-Förderprogramm LEADER.
Der Vorstand der Friedhofsvereins Rosbach e.V. hatte eine Vision: „Wir wollen die Friedhofsanlage für die nächsten Generationen aufstellen!“, so Ulf Nohl, Vorsitzender des Friedhofsvereins. Dafür soll die Anlage zu einem Ort der Begegnung werden. Notwendig dafür sind gärtnerische Umgestaltungen und neue Konzepte mit vielfältigen Bestattungsmöglichkeiten. Neben klassischen Sarg- und Urnenbestattungen gibt es Wiesengräber, einen Urnengarten sowie Bestattungen am Gemeinschafts- oder Familienbaum. So bleibt ein Ort für Angehörige erhalten, der Pflegeaufwand jedoch reduziert sich.
Bei Aktionstagen packen alle Vorstandsmitglieder und viele freiwillige Helferinnen und Helfer mit an. Sie kümmern sich um die Pflege der rund 20 Hektar großen Fläche: Fegen, Kehren, Rasenmähen, Baumschnitt und Pflanzungen gehören genauso dazu wie die Budgetplanung. Erleichtert wird die Arbeit durch die neue Kehrmaschine, einen Aufsitzrasenmäher und einen Vereinsrechner. Jeder im Vorstand bringt sich ein. Mit gärtnerischem Knowhow, handwerklichen Geschick, IT-Kenntnissen und Projektmanagement ergänzt sich das Team mit verschiedenen Expertisen und kann Aufgaben aufteilen.
Doch das war nicht immer so. Noch im Jahr 2022 stand der Friedhof in Rosbach kurz vor dem Aus: ungepflegte Grünanlagen und Gräber, abgestorbene Fichten auf und hinter dem Friedhof und defekte Bänke prägten den Anblick. Und heute noch kaum vorstellbar: Die Grabstätten wurden mit einem handgeschriebenen Plan und Karteikarten verwaltet.
Finanziell unterstützt wird der Verein bei der Umgestaltung und Digitalisierung der Friedhofsverwaltung von der Europäischen Union und dem Land Nordrhein-Westfalen. „LEADER war für uns ein Glücksgriff. Das Programm passt perfekt zu den Aufgaben, die wir uns für die kommenden zwei Jahr vorgenommen haben.“, freut sich Nohl.
Der Friedhof in Rosbach ist einer von rund 180 Friedhöfen in Deutschland, die im Besitz von Vereinen sind. Acht liegen in der Gemeinde Windeck. Neben dem Friedhofsverein Rosbach e.V. erhalten der Friedhofverein Imhausen e.V. und der Friedhofverein Geilhausen-Niederhausen e.V. LEADER-Mittel, um die Anlagen gärtnerisch umzugestalten, Urnenwände aufzustellen oder die Trauerhalle zu renovieren.