Wenn die Tage länger und die Regentropfen wärmer werden, dann ist es bald wieder soweit: Die Radsaison steht vor der Tür.
Man hört und liest von Pendlerrouten auf Radschnellwegen, von Fahrradabstellboxen an Bahnhöfen, Ladeinfrastruktur für Pedelecs, Leihsystemen und vieles Schöne mehr….
Bei uns in Windeck hingegen gibt es in Bezug auf den Radverkehr bestenfalls Stillstand.
Und dabei darf das Rad sogar in der gegenwärtigen Phase der kollektiven Vereinzelung weiterhin als Sportgerät genutzt werden!
Und bei uns? Die angeblich geplante Verlängerung des Sieg-Radweges von Rosbach nach Au existiert seit Jahren höchstens zwischen den Aktendeckeln der Planer und die Radbrücke bei Dreisel wurde im letzten Jahr schmucklos beerdigt. Alternativen? Fehlanzeige!
Während andernorts versucht wird, die ökologischen und touristischen Potenziale des Radverkehrs zu heben, droht nun sogar das letzte bisschen an bestehender Radinfrastruktur in Windeck auch noch zu zerbröseln.
Beispiele: Der Weg entlang der Bahnlinie zwischen Schladern und Altwindeck, ohnehin schon immer eine hundertfach geflickte Zumutung, wird seit Monaten durch 2 Baustellen in der Breite halbiert und somit noch mal gefährlicher als er ohnehin schon ist. Baufortschritt oder -aktivitäten? Null! Damit man jedoch das Elend bei Dunkelheit nicht mehr so deutlich sehen muss, wird seit einiger Zeit auch auf die Beleuchtung bei Dunkelheit verzichtet.
Oder der Siegweg zwischen Dreisel und Dattenfeld: Seit über einem Jahr mit imposanten Steinhaufen, die jedoch leicht umfahrbar sind, pseudo-gesperrt und seit den starken Regenfällen Anfang März und einem Hangrutsch für Radler nun wirklich unpassierbar. Viele Einheimische ahnen schon: Das war’s dann wohl für lange Zeit…
Windeck – für Radfahrer ein Ort zum Abgewöhnen? Es ist zum Heulen!
Was tun?
Zunächst wohl leider abwarten bis die öffentlichen Kontaktverbote nicht mehr nötig sein werden…
Aber dann sollten sich die Radinteressierten zusammentun: Wie wäre es zur lokalen und regionalen Vernetzung z.B. mit der Gründung einer ADFC-Ortsgruppe?
Danach muss man den Protest sicht- und hörbar in die Öffentlichkeit tragen. Hierzu böte sich beispielsweise die „Critical Mass“ an, eine an vielen größeren Orten etablierte Protestform, bei der viele Radler einen priviligierten Verband bilden und den öffentlichen Raum (also z.B. wichtige Straßen) zeitweilig für sich und ihre Anliegen „erobern“.
Damit Windeck fahrradfreundlicher werden kann, brauchen die Radfahrenden eine Lobby in Windeck und die Verantwortlichen auf allen Ebenen endlich Feuer unterm Hintern!
Dieter Zerbin
Windeck-Dreisel
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