Nistkastenprojekt aller Windecker Schulen ein voller Erfolg

Gerade in einer Zeit, in der Klima- und Naturschutz zu vielfältigen Diskussionen, Tagungen, Protesten und politischen Forderungen Anlass geben, nehmen wir konkretes Handeln vor Ort als wohltuende Abwechslung wahr. Unter dem Motto ‚Nicht nur reden, auch machen‘ könnte auch das Nistkastenprojekt der Windecker Schulen gestanden haben. Urheber der Aktion war Guido Barz, der als Lehrer an der Förderschule in Rossel tätig ist. Er wollte das Vorhaben aber nicht nur auf seine Schule beschränken – und deren Mithilfe war schon ein beträchtlicher Teil des Ganzen – , sondern alle Windecker Schulen sollten eingebunden werden.

Und dies gelang in hervorragender Weise, wie sich herausstellen sollte. Am 6. Februar kam es nach den Vorbereitungen am Tag zuvor zu der großen Verkaufsaktion von 500 Nistkästen! Doch es war nicht nur ein simpler Verkauf der teils farbenprächtigen Nistkästen, es war vielmehr ein Aktionstag, der ganz im Zeichen der heimischen Vogelwelt stand. Verschiedene Stände präsentierten alle Informationen rund um den Einsatz der Nistkästen und darüber hinaus Vielfältiges zur Tier- und Pflanzenwelt in unserer Umgebung.

Beteiligt waren der Bienenzuchtverein Windeck, die Waldschule, die Agenda Naturnaher Garten sowie die örtliche Gärtnerei und Baumschule. Lesenswertes bot der örtliche Buchhandel und Vogelfutter in den verschiedensten Arten und Behältnissen konnte an einem schulischen Stand erworben werden.

Zu den weiteren Unterstützern der Aktion gehörten die Rosbacher Raiffeisenbank, örtliche Parteien mit finanzieller und manueller Unterstützung sowie insbesondere die holzverarbeitenden und -verkaufenden Betriebe in Windeck, die z.B. in Schreinereien, Dachdecker- oder Zimmereibetrieben das Material im passenden Zuschnitt für die Kästen zur Verfügung stellten. Danach galt es, die Holzteile an die Schulen zu verteilen, mit der Bitte, daraus Nistkästen zusammenzuschrauben. Das gelang den Schülerinnen und Schülern ganz hervorragend, vielleicht auch hier und da durch die Mithilfe der Eltern. Es sind keine Vogelbehausungen nach Schema F erstellt worden, sondern auf der Basis von Tipps des NABU entstanden die verschiedensten Ausführungen und Größen, darunter auch „Eigenheime“ für Fledermäuse, Dohlen und Sperlinge, ausgestattet mit Einfluglöchern in unterschiedlichen Formen und Durchmessern.

Schirmherrin der Aktion war Bürgermeisterin Alexandra Gauß, die in ihrer Ansprache das große und wertvolle Engagement der Schülerinnen und Schüler ausdrücklich lobte.

Dieses Engagement zeigte sich auch in den sorgfältig ausgearbeiteten Infoständen, die die Schulen erstellt hatten. Das ging auch vom „technischen Service“ der Förderschule Rossel bis zu der Vorstellung des „Vogels des Jahres“ durch die Sonnenbergschule Rosbach-Obernau. Es ist die Turteltaube, die in diesem Jahr im Mittelpunkt steht, und die Schüler wiesen mit Nachdruck darauf hin, dass nun endlich Schluss sein müsse mit der Jagd auf diesen Vogel in südlichen Ländern.

Der Bio-Leistungskurs der Gesamtschule hatte ein Brettspiel rund um die Vogelwelt selbst entwickelt und die professionelle Aufmachung ließ erahnen, wieviel Arbeit in dieser Entwicklung und Umsetzung steckte.

Viel Freude empfanden die Besucherinnen und Besucher auch an den Liedvorträgen der Grundschüler, die u.a. ein fröhliches „Alle Vögel sind schon da“ in die Aula schmetterten.

Doch nicht nur von Vogelfutter war die Rede, auch dem menschlichen Hunger konnte mit Hilfe der Schüler-Cafeteria abgeholfen werden.

Am Ende konnte der Organisator der Aktion, Guido Barz, sehr zufrieden sein mit dem Verlauf und dem Ergebnis des Projektes, das ihm mit Sicherheit einen immensen Vorbereitungsaufwand abgefordert hat. Dass man auch mehr als 500 Nistkästen hätte verkaufen können, deutete sich schon gegen Mittag an. Die Häuschen, die nicht von den Schülerinnen und Schülern reserviert waren, konnten ganz schnell an die Frau oder den Mann gebracht werden.

Die Erlöse aus der Aktion gehen an die Förderveine des Heimatmuseums und des Freibades, kommen also auch unserer touristischen Infrastruktur zugute.

(Text & Bild: Dieter Vollmer)

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