In der Sitzung des Betriebsausschusses am 29.11.2017 entbrannte – wie eigentlich jedes Jahr – eine hitzige Debatte über die Wasser- und Abwassergebühren. Wo liegen die Gründe für diesen Konflikt? Häufig liegt es daran, dass versucht wird, sich politisch über vermeintliche Gebührensenkungen zu profilieren.
Aber Gebühren sind keine Willkür der Kommune. Es gibt gesetzliche Vorgaben, wie Gebühren zu berechnen sind.
Wie viele Bürgerinnen und Bürger wissen, gehört Windeck nicht zu den günstigen Kommunen, was die Wasser- und Abwasserpreise angeht. Bei einer Flächengemeinde wie Windeck ist es extrem aufwendig, alle Orte mit einem Leitungs- und Kanalnetz anzubinden.
Wir als SPD waren erfreut über den Vorschlag der Betriebsleitung, die Wassergebühren in der Verbrauchsgebühr um 0,10 Euro je m³ zu senken und trotzdem die gesetzlichen Vorgaben zur Gebührenkalkulation einhalten zu können.
Leider konnte dies bei den Abwassergebühren nicht erreicht werden.
Im letzten Jahr wurde beschlossen – gegen den Vorschlag der Betriebsleitung, die Gebühren zu erhöhen – diese konstant zu halten. Dies führte zu einem Verlust und ging zu Lasten von fast 300.000 Euro Eigenkapital der Gemeidewerke! Also auch unser aller Vermögen.
Nun musste eine Erhöhung der Verbrauchsgebühr um 0,15 Euro für 2018 beschlossen werden, um den entstandenen Fehlbetrag aufzufangen und anstehende Kosten zu finanzieren, ohne erneut Kredite aufnehmen zu müssen.
Diese Erhöhung macht in einem durchschnittlichen Haushalt in Windeck eine Mehrbelastung von ca. 14,70 Euro pro Jahr aus. Verrechnet man die Einsparungen im Bereich Wasserversorgung damit, kommt man auf eine Mehrbelastung je Haushalt von ca. 5 Euro pro Jahr.
Wir glauben, dass es schlicht betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll und auch allen Einwohnern von Windeck nicht erklärbar ist, wenn die Wasserpreise jedes Jahr ohne Not stark schwanken. Daher werden wir uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dass die Preise mit gesundem Augenmaß angepasst werden, um einen Jojo-Effekt in unser aller Portemonee zu vermeiden.
Denn seien wir ehrlich: wenn erst Geld eingespart wird, nur um dann ein Jahr später mehr als das Eingesparte zahlen zu müssen, schmerzt dies noch mehr, als wenn die Kosten einer vernünftigen Entwicklung unterliegen.
Dabei bleibt stets unser Ziel, durch sinnvolle Maßnahmen Kosten und Zinsen zu sparen und Betriebsabläufe zu verbessern, damit die Gebühren für alle bezahlbar bleiben.
(Text: SPD Windeck)
Sorry aber die Wasserpreise sind langsam ein Witz in Windeck, die Senkung hätte man sich sparren können und dafür das Schmutzwasser lassen können. Dort 10 Cent weniger, dafür dort 15 Cent mehr. Das macht in meinen Augen keinen Sinn. Fast 4,00 Euro für einen Kubik Wasser ist doch schon sehr hoch. Ich denke mal Windeck hat fast den höchsten Wasserpreis in der Umgebung. Köln hat 1,66 Brutto z.B. fürs Wasser.
Liebe Vertreter der SPD,
die Ausführungen sind sachlich nicht richtig! Die Betriebsleitung wollte für 2017 durch eine Gebührenerhöhung das Eigenkapital um T€ 300 aufstocken. Das haben wir im Rat mehrheitlich verhindert, weil es überhaupt nicht erforderlich war und ist. Die Eigenbetriebe Wasser und Abwasser haben genügend Eigenkapital. Im Beitragsrecht ist es ohnehin geregelt, dass Überschüsse den Haushalten nach einer gewissen Frist wieder zurückfließen müssen, also durch Anpassung der Gebühren. Dass die Gebühren für 2018 nur moderat erhöht werden müssen, zeigt ja, dass wir das richtig gesehen haben. Jetzt so zu tun, als hätten die anderen Ratsvertreter Vermögen der Windecker Bürgerinnen und Bürger gemindert, ist also falsch.
Mit freundlichem Gruß,
Frank Steiniger
Peinlich für die SPD! So ernst nehmen die es halt nicht mit der Richtigkeit.
“SPD Windeck: Wassergebühren sinken, Abwassergebühren werden moderat erhöht”
Semantisch, wie häufig, interessant: “Sinken” ist etwas, was die Preise gerne ohne Adjektiv machen – die Preissteigerung muss hingegen mit “moderat” relativiert werden.
In der Kombination (Wassergebühren und Abwassergebühren sind bei normalen Haushalten selten getrennt zu betrachten) also halt doch das:
Linke Tasche, rechte Tasche – und übrig bleibt: Die Preise *steigen* um 5 Cent pro m³.
Viel Interessanter ist, das der Wasserversorger nicht willens ist, seine Kalkulation der Gebühren nach Billigkeit offen zu legen.
Haben Sie Belege für Ihre Aussage? Dies wäre ja mal interessant zu erfahren.