Der Waldwegebau in Alt-Windeck ist zurzeit ein Thema, das Befürworter und Gegner stark bewegt. Die FDP-Windeck möchte zur Versachlichung der hochgekochten Emotionen dazu sachorientiert folgende Gedanken einfließen lassen. Vorab so viel: Nicht nur hierbei stehen wir zu 100% hinter „unserem Umweltbeauftragten“ Dr. Richard Grothus. Dieser hat bis dato sehr gute Arbeit für die Gemeinde Windeck geleistet. Auch weiterhin genießt er unser vollstes Vertrauen, nicht nur in seinem Fachbereich. Wir bedauern vielmehr, wie seine gute Arbeit für Windeck derzeit öffentlich in Frage gestellt wird. Seine Arbeit, seine Position stehen bei uns in keiner Weise zur Diskussion. Wir würden allerdings sehr gerne wissen, wie die ROT-GRÜNE Ratsmehrheit hierzu steht? Bis dato vernimmt man von dieser Seite nur ein „Schweigen im Walde“.
Der Wald hat unter dem Stichwort Multifunktionalität drei Hauptfunktionen:
Nutzen – Schützen – Erholen
Der ureigentliche Grund Waldwege zu bauen liegt darin, dass Waldbesitzer ein Interesse haben, über Generationen und unter der Prämisse der Nachhaltigkeit Holz zu produzieren und damit Erträge zu erwirtschaften. Die Waldbesitzer erfüllen aber neben ihren eigenen Interessen eine sehr große gesamtgesellschaftliche Leistung: Ca. 11 Millionen Hektar Wald gibt es in Deutschland und damit ist 1/3 der Fläche der Bundesrepublik mit Wald bedeckt. Wem gehört der Wald? Neben dem Staatlichen Waldeigentum des Landes und des Bundes gibt es noch den Körperschaftswald und die Treuhand, sowie die Kirchen. Der größte Eigentumsanteil des Waldes ist allerdings in privatem Eigentum. 2 Millionen Privatwaldeigentümer haben einen Flächenanteil von über 43 %.
Naherholungssuchende, die den Wald zu Erholungszwecken genießen, wandern oder spazieren gehen, können diesen vollkommen kostenlos nutzen. Das ist nicht selbstverständlich und war auch nicht immer so. Das allgemeine Waldbetretungsrecht wurde erst in den 70´er Jahren in Deutschland eingeführt.
Jetzt stellen wir uns diese Erholungsnutzung mal in unseren Gärten vor. Niemand käme auf die Idee, seinen Garten der Allgemeinheit dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Waldbesitzer machen das! Die Wichtigkeit der Wege spielt auch für die Nachhaltigkeit und die naturnahe Waldbewirtschaftung eine Rolle. Weil die Holzrückung ohne einen gut ausgebauten Waldweg sehr aufwendig und teuer ist, führt es dazu, dass Bäume wegen Unwirtschaftlichkeit nicht geerntet werden und somit häufig Pflegerückstände entstehen. Nur einen Wald der regelmäßig durchforstet wird, entwickelt ein optimales Wachstum und kann die natürliche Verjüngung fördern. Wenn der Waldboden und die Vegetation optimal sind, wird durch die Entnahme einzelner Bäume, das Kronendach gelichtet, Sonne scheint auf den Boden und Sämlinge können sich zu kleinen Bäumchen entwickeln. Im Laufe der Jahre schließt sich das Kronendach und dann wird erneut eine Pflegedurchforstung notwendig, um das Kronendach wieder zu öffnen und ein optimales Wachsen der Bäume der nächsten Generation zu fördern. Nur so können sich die Wälder unserer Kulturlandschaft mit unterschiedlichen Alter und unterschiedlichen Baumarten als Mischwald natürlich entwickeln. Ohne Waldwege würde man erforderliche Eingriffe wegen des hohen Kostenaufwandes vermeiden. Natürlich nachwachsende Rohstoffe verbleiben ungenutzt im Wald. Der Wald wird instabil und sturmgefährdet. Die einzige Nutzungsmöglichkeit ist dann ein Kahlhieb, der mit hohem Aufwand innerhalb von zwei Jahren wieder angepflanzt und gepflegt werden muss. Außerdem hat ein gepflegter und bewirtschafteter Wald einen höheren Zuwachs als ein Ungenutzter. Das steigert die Leistungsfähigkeit der Photosynthese als Sauerstoffspender ebenso wie der Waldboden als Wasserfilter eine weitere wichtige Filterfunktion für unser Grundwasser erfüllt.
Den jetzigen Eingriff der Baumaßnahme wird man nach kurzer Zeit durch die Wuchsleistung der Natur nicht mehr wahrnehmen. Das gemeinsame Interesse den Wald zu erhalten, Bewirtschaftung zu ermöglichen und die Wege sowohl zum Holztransport, als auch zu Naherholungszwecken zu nutzen sollte Ansporn sein für ein Miteinander zu werben und Verständnis der unterschiedlichen Standpunkte zu akzeptieren.
Den Gedanken des BUND den Wald zu erhalten ist ehrbar, aber unter den genannten Aspekten vielleicht nicht zu Ende gedacht.
Die FDP-Windeck würde es vielmehr schätzen, wenn der BUND mit uns gegen das Naturschutzgroßprojekt „Chance7“ und der Praxis der Kahlschläge im Namen des Naturschutzes vorgeht, wie es der Rhein-Sieg-Kreis als Projektträger derzeit durchführt. Dieser Raubbau darf nicht gängige Praxis werden, denn die Natur ist gerade für die FDP, die als erste Partei in Deutschland, den Umwelt- und Naturschutz in ihr Parteiprogramm geschrieben hat eine wichtige und erhaltenswerte Lebensqualität.
Diesen Gedanken möchten wir im Sinne von Hans-Dietrich Genscher weiterführen, der dieses Thema als damaliger Innenminister aufgegriffen hat.
Mit herzlichen Grüßen,
Uwe Steiniger
Hauertal 6
51570 Windeck
für die FDP-Windeck
(Text & Bild: FDP Windeck)
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