„Wollt ihr nicht eine mehrtägige Reise unternehmen?“, hieß es Anfang des Jahres im Ortsauschuss
der Pfarrei St. Joseph. Es ging um die Pläne für den diesjährigen Jahresausflug. Normalerweise
dauert dieser ein maximal zwei Tage und findet in einem Freizeitpark oder nahegelegenen Burg
statt. Dieses Mal wollten wir den Kids mehr bieten und fassten Lüttich ins Auge. Die an der Maas
gelegene belgische Stadt besticht nicht nur durch seine zahlreichen Sehenswürdigkeiten, sondern ist
auch Geburtsort des Hochfestes Fronleichnam, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im
Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Für uns Katholiken ein guter Grund mehr die zwei
Stunden mit der Bahn dorthin zurückzulegen.
Zuerst erfolgte eine intensive Planungsphase. Wann ist die beste Reisezeit, wie lange bleiben wir
dort, was machen wir und vor allem wie wird das Ganze finanziert?
An dieser Stelle danken wir herzlich der CDU Frauen-Union Windeck und der Rosbacher
Raiffeisenbank, welche uns jeweils mit einer großzügigen Geldspende unterstützt haben und damit
diesen Ausflug mit ermöglichen!
Nach all der Vorbereitung war es am 30. September endlich soweit. Pater Joby gab uns den
Reisesegen und wir fuhren am späten Nachmittag Richtung Lüttich. Nach der Ankunft wurden die
Zimmer bezogen und gemeinsam das Abendessen verzehrt. Es ging relativ früh ins Bett, schließlich
erwartete uns ein straffes Programm. Auf dem Plan stand zunächst der Besuch des AquariumMuseums, welches neben dessen Meeresbewohnern auch für seine reichhaltige Sammlung an
Tierpräparaten bekannt ist. Anschließend erkundeten wir die Stadt und lösten dabei allerlei
Aufgaben. Eine führte uns zur berühmten Montagne de Bueren. Einer schier unendlich lang
erscheinenden Treppe, deren 374 Stufen wir alle zählen mussten. Nach dieser Strapaze war eine
Stärkung nötig und das ging wahlweise mit echter belgischer Pommes oder einer original Lütticher
Waffel. Derart belebt konnten wir weitere Sehenswürdigkeiten in Angriff nehmen. Wir wandelten in
den malerischen Parks von Bovery und Avroy, bestaunten die Weite der majestätischen Paulus
Kathedrale, und inspizierten die ehrwürdigen Fachwerkhäuser, welche überraschend das ein oder
andere Sterne-Restaurant beheimatete. Zurück in der Jugendherberge wurde dann erneut Essen
gefasst und zum Tagesabschluss im Konferenzraum die Komödie „Willkommen bei den Sch’tis“
geschaut.
Am nächsten Tag besuchten wir die Wallfahrtsstätte Banneux – das spirituelle Herzstück unserer
Reise. Dort angekommen wurden wir sofort sehr freundlich von Pfarrer Schneider in Empfang
genommen und lernten, dass 1933 der elfjährigen Mariette Beco an diesem Ort mehrmals die
Mutter Gottes erschien. Kurz nach den Erscheinungen wurde eine kleine Kapelle zur Anbetung
Mariens gebaut und schon bald strömten Pilger von nah und fern nach Banneux. Dabei zog sie auch
das Wasser der Heilquelle an, welches insbesondere für die Kranken ist.
Mit etwas Quellwasser im Gepäck ging es zurück nach Lüttich. Die Kinder hatten jetzt Gelegenheit
sich bei einer Partie Laser Tag und Schwarzlicht Minigolf auszupowern und kamen danach ziemlich
ermattet wieder in der Jugendherberge an. Nach ein paar Spielen und einem kurzem Impuls ging
unser letzter Tag dann viel zu schnell zu Ende und wir traten am Montagmittag die Rückreise an.
Das Fazit der Kinder war durchgehend positiv, was neben begeisterten Eltern natürlich auch das
Planungsteam sehr freut. Mal sehen, wohin es uns nächstes Jahr verschlägt.
Christian Schouten
für die Rosbacher Ministranten
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