In einem eindringlichen Schreiben appellieren die Wohlfahrtsverbände des Rhein-Sieg-Kreises an die Bürgermeister der Region, sich nachdrücklich beim Land für eine angemessene Finanzierung sozialer Arbeit einzusetzen. Die besonderen Herausforderungen, denen sich die Verbände gegenübersehen, resultieren insbesondere aus den Tarifsteigerungen. Die Finanzierung der Tariferhöhungen für die Kindertagesstätten in Nordrhein-Westfalen erfordert jährlich 500 Millionen Euro. Der offene Brief der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege im Rhein-Sieg-Kreis betont, dass das vom Land angekündigte Sofortprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro bei weitem nicht ausreichend sei.
Falls das Land seine Zuschüsse nicht entsprechend anpasst, sehen sich die Wohlfahrtsverbände gezwungen, Sonderzuschüsse von den Kommunen zu fordern oder Personal zu entlassen. Dies könnte zu „massiven Kürzungen der Betreuungszeiten oder sogar zur Schließung von Kindertagesstätten“ führen. Nicht nur Kitas wären betroffen, sondern auch verschiedene Beratungs- und Unterstützungsangebote wie die Allgemeine Sozial-, Schuldner-, Frauen-, Migrations- und Gesundheitsberatung, der offene Ganztag und viele andere. Diese Leistungen müssten dann von den Kommunen selbst erbracht und finanziert werden.
Der Appell endet mit der alarmierenden Feststellung, dass das „leise Sterben der sozialen Infrastruktur in NRW begonnen hat und offensichtlich niemand bereit ist, dem entgegenzuwirken.“
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